Seit einiger Zeit beschäftigt mich mittlerweile der Gedanke, diesen Text zum Verbrauch von Papier zu schreiben. Das Verwenden von Dingen aus Plastik versuche ich ja schon längere Zeit zu vermeiden. Wer dazu mehr lesen möchte, findet den Beitrag hier: Planet aus Plastik
Aber wie sieht es denn mit Papier aus? Ist Papier wirklich die bessere Alternative? Ist dieser Rohstoff wirklich nachhaltiger? Kann man ohne schlechtes Gewissen Unmengen an Papier verbrauchen? Ich habe für mich beschlossen: Nein!
Papier ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, doch wenn man einmal logisch darüber nachdenkt, kommt man drauf, dass auch dieser Rohstoff begrenzt ist. Würden alle Menschen auf diesem Planeten nur noch Dinge aus Papier konsumieren, gäbe es bald keine Bäume mehr… diese Erkenntnis hat mich dazu bewogen, meinen Papierverbrauch zu überdenken. Vor allem Alltagsgegenstände aus Papier mit besonders kurzer Lebensdauer waren mir ein Dorn im Auge.
Also suchte ich sozusagen die Alternative zur Alternative. Und ich habe sie auch (zum Teil) gefunden!
Papiertüten/-sackerl
Gratis Obstsackerl aus Plastik sind für mich sowieso schon längst tabu, aber auch Papiertüten oder -sackerl mag ich nicht. Einerseits bin ich zu geizig, um sie mir zu kaufen, andererseits gibt es eine gute Alternative: Stoffsackerl. Sie sind waschbar und tausende Male wiederverwendbar! Ich habe inzwischen ein ganzes Arsenal davon. Überall deponiert, sollen sie dafür sorgen, dass ich immer eines davon griffbereit habe. Das einzig Wichtige ist, den Beutel nach dem Benutzen wieder dort hin zurück zu geben, wo man ihn herhatte. Ansonsten ist beim nächsten Einkauf der Ärger groß! 😉
Und sollte ich doch einmal ein Papiersackerl bekommen (z.B. beim Bäcker), wird dieses natürlich nach Möglichkeit noch öfter verwendet. Im „schlimmsten“ Fall reicht es zumindest noch, um ein schönes Feuer im Ofen zu machen!
Taschentücher
Gleich einmal vorweg: Wenn ich stark erkältet bin, gilt Folgendes nicht! Da brauche ich noch die herkömmlichen (aus recyceltem Papier hergestellen, unparfümierten) Taschentücher. Aber bei normal verschnupfter Nase, reicht ein altmodisches Stofftaschentuch völlig aus. Das habe ich immer in meiner Handtasche und kann nach Benutzung gewaschen und wieder verwendet werden. Als weitere Alternative dienen mir außerdem noch Papierservietten, die man sowieso sehr oft ungefragt zum Essen serviert bekommt. Meistens benütze ich diese aber gar nicht als Serviette. Wegwerfen kommt – ihr kennt mich – natürlich nicht in Frage, deswegen werden auch diese in der Handtasche verstaut, bis sie dann erst vollgerotzt im Mülleimer landen.
Achja… morgens schnäuze ich mich beim Gesichtwaschen – auch schon wieder ein Taschentuch gespart. Im Jahr sind das dann immerhin schon 365 Taschentücher!
Servietten
Siehe oben. Zuhause brauche ich fast nie Servietten. Ich komme bis jetzt mit geschenkten Papierservietten aus. Sind diese aufgebraucht, werde ich mir Servietten aus Stoff kaufen oder selber welche nähen, zum Beispiel aus einer alten Tischdecke.
Küchenrolle
Ein schwieriges Thema, dass mittlerweile gar nicht mehr schwer ist. Als ich in Max‘ Haushalt kam, stand in fast jedem Raum eine Rolle Küchenpapier! Es war echt nicht leicht, uns das abzugewöhnen, weil sie ja schon sehr praktisch war… Aber es ist wirklich nichts anderes als Gewohnheit! Wir brauchen die Küchenrolle jetzt nicht mehr und sie geht mir nicht einmal ab. Aber wir hatten bzw. haben eine Alternative: Ich habe einfach aus alten, verschlissenen Textilien (Boxershorts, T-Shirts, Handtücher) Rechtecke in der Größe eines Küchenrollenblattes geschnitten und die Ränder gesäumt – fertig! Wiederverwendbar und super zur Umgewöhnung.
Backpapier
Hier habe ich lange gebraucht, um eine Alternative zu finden und bin (noch) nicht ganz so zufrieden. Das liegt daran, dass die Alternative ist, gar kein Papier zu verwenden – also einfetten. Und das heißt abwaschen. Und ich hasse das Abwaschen von großen Backblechen!
Aber nach einigen Tests mit Dauerbackfolie aus Teflon und Öko-Backpapier (z.B. von waschbaer.at) musste ich leider feststellen, dass das gute alte Einfetten meistens die bessere Alternative ist. Hier möchte ich noch erwähnen, dass herkömmliches Backpapier angeblich eine nicht ungiftige Beschichtung hat. Auch Teflon soll ja nicht so besonders sein und Silikon finde ich irgendwie ebenfalls nicht sehr prickelnd. Am Öko-Papier bleibt mir oft zu viel haften (weil es nicht beschichtet ist), manchmal verwende ich es aber trotzdem (je nach Backanforderung). Somit bleibt nur eins: einfetten, backen, abwaschen!
Toilettenpapier
Derzeit gibt es bei uns noch keine Alternative, jedoch kaufe ich nur unparfümiertes, unbedrucktes Toilettenpapier aus recyceltem Papier (wenn möglich ungebleicht). Das Papier aus Bambus finde ich interessant, die Versandkosten sind mir aber zu hoch und außerdem ist Bambus auch eine Pflanze, die nicht unendlich viel/oft wächst.
Meine Alternative zu Toilettenpapier wäre einfach keines zu verwenden, indem man sich ein Bidet anschafft. Unser Haus ist schon mal gebaut, das Bidet muss kommendes Jahr erst noch (ein)gebaut werden! 😉
Und ansonsten gilt: so wenig, wie möglich verwenden!
Wattepads
Das war relativ einfach. Waschbare Abschminktücher verwenden (z.B. von waschbaer.at). Nagellack entferne ich aber immer noch mit herkömmlichen Wattepads.
Post-Its, Einkaufslisten etc.
Da ich gerne mit To-Do-Listen arbeite, ist das bei mir ein Thema. Ich verwende schon immer, ob in der Arbeit oder Zuhause, die Rückseite von bereits bedrucktem Papier als Schmierzettelchen. Alte Visitenkarten eignen sich ebenfalls sehr gut als Einkaufslisten o.ä.
Neulich habe ich irgendwo den Tipp gelesen, sich ein Stück Papier zu laminieren und darauf seine Notizen zu schreiben. Die Idee finde ich eigentlich auch ziemlich gut!
Postwurf
Auch wenn ich echt gerne Prospekte und Werbeflugblätter durchgestöbert habe, der Berg an Altpapier war gigantisch. Unglaublich, was da zusammen kommt. Also kurzerhand einen Aufkleber mit „Bitte keine Werbung“ auf den Briefkasten und fertig. Die Prospekte kann man ja auch online durchblättern…
Ich bin mittlerweile ganz zufrieden mit unserem Papierkonsum, mir fällt aber bestimmt bald wieder etwas ein, was ökologischere Alternativen verlangt! Es ist ein Anfang!
Wie sieht das bei euch Zuhause aus? Habt ihr einen hohen Papierverbrauch? Oder kennt ihr noch andere Alternativen? Ich bin gespannt!
Liebe Christina!
Das Backwaxi von Claudia Dirnberger, aus Seeham, hier in unserer Haunsbergregion, kann dir tolle Dienste beim Backen leisten. Und das Abwaschen ist gar ned so schlimm, weil dich alles recht gut entfernen lässt.
LG vom Haunsberg
Michi, Wüdwux 😉
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Hallo Michi!
Das hört sich ja spannend an! Die Wachspapiere kenne ich schon, aber dass man Wachs auch als Backtrennmittel verwenden kann, wusste ich nicht… werd ich auf jeden Fall mal probieren müssen! 😉
LG Christina
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