Planet aus Plastik

Angefangen hat es bei mir, als ich den Geschmack vom Geschirrspülmittel aus den Lebensmitteln, die in Plastikbehältern gelagert waren heraus schmecken konnte. Da fing ich an, nachzudenken …

Und weil „Plastik fasten“ gerade in aller Munde ist und es bei mir ohnehin ein wichtiges Thema ist, findet ihr nachfolgend ein paar Gedanken dazu.

In seinem Leben auf Plastik zu verzichten kann unterschiedliche Gründe haben – bei mir sind es zwei. Einerseits möchte ich mich, meinen Körper und meine Gesundheit nicht diesen syntetischen Stoffen (Stichwort „Weichmacher“) aussetzen, andererseits ist die Benutzung von Plastik mit nachhaltigen Folgen auf die Umwelt belastet.

Zur Gesundheit: Irgendwelche wissenschaftlichen Studien zum Thema brauche ich nicht lesen, denn rein der Gedanke, dass ein Lebensmittel mehrere Wochen, Monate oder sogar Jahre in einem Behälter aus Plastik gelagert wird und dann durch meinen Körper wandert, reicht mir schon. In der Küche sieht man an älteren, viel gebrauchten Gegenständen, wie sich das Material auflöst. In Zahnpasten ist Mikroplastik versteckt, dass ich möglicherweise schlucke, usw.

Die Langzeitfolgen sind dabei wahrscheinlich noch in keinem Maße ersichtlich. Ich glaube, es wird ein Zusammenhang mit Krebs- und anderen Erkrankungen untersucht. Dass die zahlreichen und immer häufiger auftretenden Allergien unter anderem eine Reaktion auf den massenhaften Gebrauch von Plastik sind, würde mich nicht wundern.

Der Umweltgedanke: Plastik ist überall. Es wird aber aus der zur Neige gehenden Ressource Erdöl hergestellt. Über kurz oder lang muss der Mensch sich also ohnehin auf eine Alternative einstellen. Bei vielen Produkten kann man gar nicht, oder nur sehr schwer auf Plastik verzichten (z.B. Fenster, Kleidung, Auto, elektr. Geräte etc.), daher ist es mir ein Anliegen, leicht verzichtbare Plastikdinge aus meinem Alltag zu verbannen.

Die Umweltverschmutzung ist enorm – und liegt ein Teil aus Plastik erst einmal am Straßenrand, braucht es unendlich lange, um zu verroten. Mikroplastik versteckt sich nicht nur in Zahnpasta, sondern in vielen anderen Kosmetikprodukten oder wird beim Gebrauch von Schüsseln etc. langsam abgelöst. Es wird in den Gulli gespült und landet so in unseren Abwässern. Wir trinken es wieder oder es kommt irgendwann ins Meer – denn selbst die feinsten Siebe in den Kläranlagen können die kleinen Partikel nicht heraus filtern. Tiere halten Plastikteile oft für Futter und verhungern, obwohl ihr Magen voll ist.

 

Das ist wahrscheinlich nur ein winziger Bruchteil der Gründe und Folgen, aber es sind die, die mir im Moment am wichtigsten erscheinen.

Aber nun zu den daraus resultierenden Konsequenzen in meinem Alltag. Um es etwas übersichtlicher zu gestalten, führe ich die einzelnen Maßnahmen in einer Aufzählung an:

  • Stofftasche für den Einkauf immer dabei haben (am besten auch eine Reserve im Auto)
  • auf Naturkosmetik umsteigen oder noch besser: selbst herstellen
  • Zahnbürste aus Bambus oder mit Wechselkopf
  • Lebensmittel unverpackt/lose einkaufen (z.B. Bio-Kiste, Bauernmarkt, Unverpackt-Laden)
  • Mehrweg- bzw. Glasverpackungen bei Joghurt, Milch, Getränken etc.
  • leicht verzichtbare Gegenstände in der Küche durch solche aus Glas, Holz oder Metall ersetzen
  • Wasch- und Spülmittel etc. wenn möglich selbst herstellen (mehr dazu hier)
  • waschbare Mehrweg-Putzlappen bzw. -Spülschwämme
  • generell bewusster Einkaufen (Stichwort „Brauche ich das wirklich?“, „Minimalismus“)
  • Müll trennen/recyceln
  • alte Einmachgläser als Aufbewahrungsbehälter verwenden
  • Frischhaltefolie vermeiden
  • Gegenstände reparieren und nicht sofort durch neue ersetzen
  • selten gebrauchte Dinge ausleihen und nicht selbst anschaffen (z.B. Rasenmäher, Bohrmaschine etc.)

 

Wichtig ist hier, nicht alles auf einmal umsetzen zu wollen. Schritt für Schritt, fällt es einem leichter seine Alltagsroutinen zu ändern. Und vor allem bringt es meiner Meinung nach nichts, wenn man von heute auf morgen alle Gegenstände aus Plastik wegwirft, wenn diese „noch gut“ sind. Dadurch belaste ich die Umwelt nur wieder unnötig.

Ganz entkommt man dem Plastik, wie gesagt leider nicht. Und keiner weiß, ob es nicht schon längst zu spät ist, unserer Welt zu helfen. Aber ich glaube fest daran, dass sich gerade die täglichen Dinge summieren und man einen Beitrag leisten kann. Außerdem möchte ich es mir selbst, aus gesundheitlicher Sicht, nicht antun.

Ich denke, viele Punkte lassen sich recht einfach umsetzen… mir fällt es mittlerweile nicht mehr schwer und ich „kann“ teilweise gar nicht mehr anders und es macht Spaß. Es wächst immer weiter und geht wie von selbst.

Ich hoffe, das wird bei euch auch so. Oder habt ihr schon damit angefangen? Was sind denn eure Maßnahmen, um im Alltag weniger Plastik zu konsumieren?

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