Hühnerstall

Ein ganz besonderes Projekt wurde im Winter 2015/16 umgesetzt: der Bau vom eigenen Hühnerstall.

Eigene Hühner und somit auch eigene Eier zu haben, war mir schon länger ein Herzenswunsch. Am liebsten hatte ich sowieso immer schon die Eier von den Hühnern meines Vaters – hier weiß ich einfach, wie die Tiere gehalten werden. Die Altenative war meist: keine Eier. Durch die für mich neue Gartensituation ergab sich nun aber endlich die Möglichkeit selbst einen Stall unter zu bringen.

Glücklicherweise ist mein Freund Max gelernter Tischler. Da geht natürlich schon alles leichter von der Hand. Ich denke aber, dass auch ein begabter Hobbyhandwerker es schafft, einen Hühnerstall zu bauen!

Für unseren Stall haben wir folgende Materialien verwendet:

ausgedienter Traktoranhänger (ca. 150 x 250 cm)
Winkeleisen
Kanthölzer (4/5 cm)
OSB-Grobspanplatten
Rauhschalung (24 mm)
diverse Schrauben
Scharniere
Holzstangen/-äste
Trapezblechdach inkl. Spenglerschrauben
Giebelblech
2 kleine Fenster mit Holzrahmen
elektr. Hühnerklappe von tierladen24.at

 

Folgendes Werkzeug war im Einsatz:

Winkelschleifer
Schutzgasschweißer
Akkuschrauber
Stichsäge
Handkreissäge
Winkelhaken
Schraubzwingen
div. Kleinwerkzeug

 

Zuerst wurden vom alten Anhänger die Sitzflächen abgeschnitten und ein Grundgerüst aus Winkeleisen darauf geschweißt. Auf diese Basis wurden OSB-Grobspanplatten montiert und darauf ein mannshohes Gerüst aus Kanthölzern gebaut. Danach haben wir dieses Gerüst mit Grobspanplatten verkleidet.

Der entstandene Raum wurde mit einer weiteren Platte zweigeteilt. Das hat den Hintergrund, dass ich einen „sauberen“ Bereich zur Lagerung von Futter, Einstreu etc. haben wollte. Deshalb wurde eine Eingangstür auf der Heckseite des Hänger eingebaut, durch die ich in den Vorraum/Lagerraum gelange. Die Grundfläche ist etwa 100 x 140 cm groß. In der Zwischenwand ist ebenfalls eine Tür, durch die man in den Stall kommt.

Als nächstes ging es mit dem Dach weiter: zuerst wurde ein Dachstuhl aus Kanthölzern auf den Stall geschraubt und damit verbunden. Anschließend ebenfalls wieder mit Grobspanplatten abgedeckt und strinseitig jeweils mit Windlatten verschönert.

Oft haben wir sicherheitshalber die Platten und Kanthölzer etwas größer bzw. länger montiert, und erst im Nachhinein auf die richtigen Längen abgeschnitten.

Jetzt konnten je Seite kleine Öffnungen für die Fenster sowie ein Eingang in der Größe der gekauften Hühnerklappe gesägt werden. Alle Öffnungen gehen dabei in den Stall. Nach der Montage der Hühnerklappe wurden an die Zwischenwand auf der Stallseite die Nester mit ca. 30 x 30 x 30 cm (aus Kanthölzern und Spanplatten) gebaut. Der Gedanke dabei war, dass sowohl die Hühner von der Stallseite Zugang zu den Nestern haben, als auch ich vom Vorraum aus, um die Eier zu holen. Wir haben aber noch keine Öffnungen auf die Vorraumseite gesägt, da es bis jetzt auch so ganz gut funktioniert.

Aus einer kleinen Buche haben wir dann noch die Stangen zum Schlafen/Sitzen eingebaut. Ich habe das bei der Züchterin meiner Hühner gesehen und fand die Idee super! Im Nachhinein habe ich sie aber noch einmal ummontiert, weil die Hühner scheinbar immer auf der am höchsten gelegenen Stange sitzen und dabei auf die Stange hinter/unter ihnen ihr Geschäft verrichtet haben. Jetzt sind die Schlafstangen also nach hinten aufsteigend wie eine Treppe montiert, damit das nicht mehr passieren kann.

Als Fassade wurden 24er-Bretter mit ca. 5 mm Abstand stehend auf die Grobspanplatten geschraubt. Anschließend konnten die Fensterrahmen montiert werden. Der Stall nahm somit immer mehr an Gestalt an!

Für die Dacheindeckung habe ich Trapezblechplatten, fertig zugeschnitten, bestellt. Diese sind relativ einfach mit Spenglerschrauben zu montieren. Abschließend wurde noch das ebenfalls (beim Spengler) bestellte Giebeldach (am Foto nicht zu sehen) angebracht und die Hühner einquartiert. Sie haben sich meiner Meinung nach von Anfang an wohl gefühlt und den Stall sofort als ihr neues Zuhause angenommen.

 

Gut zu Wissen:

Der Stall ist deshalb auf einem Anhänger gebaut, weil wir einfach besonders flexibel sein wollten. Durch die Mobilität kann der Stall immer umgestellt werden, z. B. wenn der Rasen nicht mehr schön aussieht. Im Winter möchten wir ihn näher ans Haus stellen, damit wir beim Eierholen nicht so weit durch den Schnee stapfen müssen. Außerdem hat der Bau am Hänger den Vorteil, dass er automatisch erhöht ist, was die Ansiedelung von Ratten unterbinden sollte.

Auf der Stallseite haben wir den Boden gedoppelt, um ihn bei Bedarf einfach rausnehmen und reinigen zu können. Wenn nötig liese er sich so auch einfacher erneuern.

Unsere Hühnerklappe hat einen Dämmerungssensor. Da die Hühner mit der Dämmerung schlafen gehen, funktioniert das wirklich sehr gut und wir müssen uns nicht darum kümmern, den Stall abends zu schließen bzw. morgens zu öffnen.

Der Stall sollte so gebaut sein, dass er gut durchlüftet, aber nicht zugig ist.

Ein Legenest für zwei Hennen reicht vollkommen aus. 30 cm ist ein Maß, dass man dabei beachten sollte. Auch bei den Schlaf-/Sitzstangen sollte man pro Henne etwa 30 cm Platz einrechnen.

Bei uns laufen die Hühner frei herum. Wir wollten keinen Zaun und bis jetzt funktioniert es sehr gut. Man muss sich jedoch damit abfinden, dass die Hühner im Rasen ihr Geschäft verrichten. Ansonsten gäbe es in Lagerhäusern spezielle Kleintierzäune zu kaufen.

Gefüttert werden unsere Hühner mit einer Körnermischung und mit in Wasser eingeweichtem alten Brot (nicht geschimmelt!). Außerdem bekommen sie noch ihre eigenen Eierschalen in zerkleinerter Form zurück. Es ist angeblich wichtig, dass die Schalen zerkleinert werden, da die Hühner sonst auf die frischen Eier aufmerksam werden und diese fressen könnten.

Als Einstreu für die Nester und den Boden verwende ich Sägespäne sowie Heu, dass ich selbst gemacht habe.

Unser Kater hatte die Hühner anfangs zum Fressen gern. Mittlerweile haben sie sich schon etwas aneinander gewöhnt, wobei die Hühner immer noch einen großen Abstand zum Kater halten.
Nachtrag: Mittlerweile fürchtet sich der Kater vor den Hühnern! 😉

 

Die Hühnerhaltung hat für mich gerade erst begonnen und ich denke, dass ich noch viel dazulernen werde. Für alle Anregungen, Fragen oder Tipps bin ich sehr offen!

5 Gedanken zu “Hühnerstall

      • Hi, das ist ein wunderschönes Hühnermobile. Wir sind auch gerade dabei einen alten Traktor-Anhänger als Hühnermobile umzubauen. Daher würde mich interessieren wie ihr den Eingang gebaut und wir hoch euer Mobile insgesamt ist. Danke

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      • Vielen Dank! Wir sind auch recht zufrieden damit! 🙂
        Für den Eingang für uns haben wir an der Hinterseite des Anhängers eine Tür eingebaut. Man kommt dann in einen „Vorraum“ und von diesem gelangt man dann in den Bereich, wo die Hühner die Eier legen bzw. schlafen. Dort gibt es wiederum einen Ein- und Ausgang durch eine elektrische Hühnerklappe für die Hühner. Ich kann im Hänger gut aufrecht stehen, d.h. insgesamt wird der Stall wohl so ca. 2,5 m hoch sein. 😉
        Wenn du noch Fragen hast, melde dich einfach!
        LG Christina

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